Empire Cup (2023-1)

Ich möchte mich auf diesem Weg nochmal bei der Leitung des Empire Cups für die tolle Organisation bedanken. Gerade die Fun-Cups hier bei Torrausch sind mittlerweile ja leider keine Selbstverständlichkeit mehr. Und auch das Interesse daran scheint etwas nachgelassen zu haben - früher haben sich die Trainer darum gerissen, teilnehmen zu dürfen. Jetzt klappt es „gerade so“, die Starter zusammen zu bekommen. Aber gerade der Empi hat ja doch eine sehr lange Tradition - und ist für mich nach wie vor eine Riesen Ehre. Insofern freue ich mich auch, dass es dann sogar mit dem Sieg geklappt hat - auch wenn Nelson es selbstverständlich genauso verdient gehabt hätte. Aber er kann halt kein Elfern ;-)
Btw: Ich hoffe, man verzeiht mit meine kleinen Frotzeleien. Erst in England, jetzt hier. Natürlich war die gesetzte 7 im Finale nicht wirklich ernst gemeint - ich kenne ja die Regeln und weiß, dass die eingekürzt werden muss, sodass am Ende die 1 übrig bleibt. Aber ich baue mir hier gerade einen (nicht ernstgemeinten) Ruf als Verschwörungstheoretiker auf. Das bringt für mich wieder mehr Feuer ins Spiel - und wenn ich die Reaktionen meiner Kollegen so lese, scheint es ja auch dort gut anzukommen. Torrausch ist eben ein Spiel, das auch stark von der Zeitung lebt - und da müssen auch mal ein paar interessante Themen rein, finde ich.

Wie jetzt? Der Trainer der Red Devils rechnet mit einem knappen Ergebnis? Und evtl. sogar mit einer Verlängerung oder gar einem Elfmeterschießen? Dass ich nicht lache!
Der Trainerstab in Blackburn ist davon überzeugt, den Gegner an die Wand spielen zu können! Im Grunde ist der Sieg eigentlich nur eine Formsache: Die Offensive trotzt nur so vor Selbstvertrauen. Und die Defensive wird mit den ausgelaugten Devils locker klar kommen. Wir sind jedenfalls felsenfest von einem klaren Sieg überzeugt. Schließlich haben wir unseren Gegner bis ins letzte analysiert und kennen jeden seiner Kniffe wie unsere Westentasche.
Das einzige, was uns da noch einen Strich durch die Rechnung machen könnte, wäre im Grunde der Schiedsrichter. Denn nachdem man die Zahlungen zur „Förderung“ des Nachwuchses an den englischen Fussballverband rundherum abgelehnt hatte, wurde uns umgehend mit harten Konsequenzen gedroht. Und auch wenn der Empire Cup ja ein liga-übergreifender Wettbewerb ist, kann man ja nicht ausschließen, dass die FA hier Einfluss nehmen und ein erstes Exempel statuieren könnte.

Es war schon vor den Halbfinals zu erwarten, nun ist es also tatsächlich so, dass zwei englische Teams im Finale des Empire Cups stehen. Damit hat es Manchester United auch tatsächlich geschafft, in jeder KO-Runde gegen einen Mitstreiter aus dem eigenen Land anzutreten. Zunächst gab es ja im Viertelfinale die Begegnung mit Middlesbrough, im Halbfinale hatte man nun mit Liverpool das Vergnügen und im Finale wartet schließlich Blackburn als Endgegner. Allerdings wäre es viel entscheidender, gegen jeden Mitstreiter zu gewinnen, als der Umstand, gegen wen man spielt. Denn was hilft es, wenn man am Ende doch mit leeren Händen dasteht. Offensichtlich ist, dass das Finale ins Elfern gehen wird, da sich die beiden Teams nahezu neutralisieren. Da kommt es dann schlicht auf die besseren Nerven an. Welche Spieler die aktuellen Skandale in der englischen Liga besser wegstecken, könnte dabei durchaus ein Faktor sein.

Es ist wie immer. Mit einer Machtdemonstration wollen sich die Englischen Teams die Vorherrschaft auf der Insel sichern. Drei gegen einen lautet es im Halbfinale, aber wer die Schotten kennt, der weiss, dass sich das nicht ohne Kampf auf sich sitzen lassen. Inverness wird alle Kraft zusammen nehmen, sich konzentriert auf die Spiele vorbereiten und dann zuschlagen, wenn es der Gegner am wenigsten erwartet. Es waere doch gelacht, wenn man da nicht noch was reissen koennte und den Englaendern einen Strich durch dir Rechnung machen koennte. Wie sich der Gewinn des Empire Cups anfuehlt weiss man in Inverness schon und Wasserlasser will dieses Gefuehl noch einmal haben. Die Mannschaft ist bereit, die Fans haben schon das halbe Kartenkontingent in Blackburn aufgekauft und es kann los gehen.

Nun, mittlerweile ist das Halbfinale erreicht und die englische Dominanz auf der Insel (bzw. den Inseln, um genau zu sein) ist schon sehr eindeutig. Dreiviertel der Halbfinalisten sind Engländer und der letzte verbliebene Schotte war schon Vorsitzender der englischen FA, hat also auch eine englische Vergangenheit. Die wird ihm aber nicht nutzen, er wird vermutlich gegen Verschwörungs-mini trotzdem keine Chance haben. Das andere Halbfinale bestreiten zwei weitere englische Teams mit ihren Sirs an der Seitenlinie, nämlich Liverpool mit Sir Bataan und Manchester United mit Sir Nelson Mandela. Und beide müssen sich mal wieder die Frage stellen, wie weit man sich noch Reserven übrig lassen muss, um im Finale gegen Blackburn (davon muss man einfach ausgehen) eine Chance zu haben. Eine blöde Situation irgendwie.

Sind die bisherigen Ergebnisse im Empi eine Machtdemonstration der Engländer? Ist das Weiterkommen für die gut bezahlten Kicker tatsächlich nur eine Formsache? Auf den ersten Blick könnte man durchaus auf die Idee kommen: In der Gruppenphase konnten sich alle vier Vertreter durchsetzen. Besser geht nicht! Wobei aber zwei Vereine „nur“ Zweiter wurden, zumindest ein Indiz dafür, dass insbesondere die schottischen Vereine durchaus ordentlich Paroli bieten können. Aber im Viertelfinale ging es dann nochmals weiter. Drei der vier Vereine sind weiter. Nur da, wo aufgrund des direkten Duells einer ausscheiden musste, hat es auch einen Engländer erwischt. Also auch das Maximum rausgeholt!
Doch lässt sich daraus eine generelle Überlegenheit des englischen Fußballs gegenüber den anderen britischen Verbänden (wie in real) ableiten? Zumal ja auch im diesjährigen EC englische Vereine - mal wieder - sehr gute Ergebnisse abliefern konnten, während die Iren unterirdisch abschnitten und die Waliser und Schotten zwar immerhin überdurchschnittliche, aber auch keine Top-Werte ablieferten (wobei v.a. Aberdeen in der CL richtig gute Chancen auf den Titelgewinn hat).
Es zeigt sich somit jedenfalls in beiden Wettbewerben derzeit dieselbe Tendenz: England dominiert; Schottland hat definitiv ein paar richtig starke Top-Trainer, ist aber in der Breite nicht ganz so stark wie England; Wales hat sich stabilisiert, für mehr als „Durchschnitt“ reicht es aber noch nicht - nur über Irland sollte man wohl derzeit besser den Mantel des Schweigens hängen.
Doch Obacht! Das ist nur eine Momentaufnahme! Und man muss sich nur mal das Viertelfinale meiner Rovers gegen Bala anschauen: Nach dem grandiosen 7:2 im heimischen Ewood Park dachten wohl schon einige, die Sache wäre durch und nahmen das Rückspiel auf die leichte Schulter. Doch so leicht gab sich der letzte walisische Club nicht geschlagen. Angestachelt vom zugegeben etwas arroganten Auftreten einiger Rovers-Spieler hatten die Waliser ordentlich Wut im Bauch. Und führten nach 15 Minuten schon mit 3:0. Nur dank der mitgereisten Fans und einer Stabilisierung der Defensive kippte das Spiel nicht völlig - sodass man beim 0:4 geradeso mit einem blauen Auge davon kam.
Was lernen wir daraus? Ja, die englische Liga ist stark besetzt. Und England schaffte es auch noch einige seiner besten Trainer für den Empi zu motivieren. Doch Überheblichkeit und Arroganz ist fehl am Platze. Denn das Pendel kann auch schnell zurück kippen. Und da muss ich mir - leider - manchmal auch selbst an die eigene Nase fassen.

... in Bala, und zwar gastiert Sir 007mini mit seinen Blackburn Rovers beim zweifachen walisischen Meister.

In der PK vor dem Spiel war den Aussagen von Sir 007mini zu entnehmen, dass dieser das Weiterkommen nur als Formsache zu sehen scheint.
Abgehobene Arroganz oder das Wissen um die eigene Stärke ?

Jedenfalls ist richtig, dass die Heim-Dominanz welche Bala Town insbesondere in den letzten beiden Spielzeiten ausgestrahlt hatte, diese Saison scheinbar abhanden gekommen ist.

Aber dafür hat man insbesondere Auswärts oftmals gut gepunktet und für eine Überraschung muss man bei Bala Town mit Trainerlegende Schumi immer rechnen.

Insbesondere deswegen, weil auch für Bala Town die Saison bereits so gut wie gelaufen scheint und man eigentlich nur noch im Empire Cup für ein positives Zeichen sorgen kann.

Positiv denken muss man als Schotte, denn es ist auf jeden Fall ein Team im Halbfinale. Leider erwischt es aber auch auf jeden Fall ein Team, denn der Gegner von Inverness wird Dundee sein. Man hat sich schon so oft auf dem Platz gegenüber gestanden, dass es schwer wird die eigenen Schwächen zu vertuschen. Deswegen wird es hier sicher von beiden Teams einen offenen Schlagabtausch geben und der Sieger dieser beiden Spiele wird dann auch das ganze Turnier gewinnen, anders kann es ja gar nicht sein. Schottland will den Titel und hat ihn auch verdient. Insgeheim hofft man natürlich im Norden Schottlands, dass man selber diesen Titel holt und damit der Schottischen Liga zu weiterem Glanz verhilft.

Gleich zwei mal gibt es in diesem Viertelfinale Ligainterne Duelle. Einmal zwischen den Schotten mit Wasserlasser und JackJoe und einmal zwischen den Briten mit Nelson und Thermo. Das werdem hoffentlich leckerbissen für den verwöhnten Torrauschfan, denn niemand möchte auf dieser Bühne Magerkost geboten bekommen. Das Duell zwischen Nelson und Thermo sollte einiges and Zündstoff liefern. Denn die beiden Platzhirsche haben bisher in dieser Saison kaum miteinander zu tun gehabt. Thermo kämpft in der Liga um die Meisterschaft wärend Nelson irgendwo in der Peripherie der Sitzengruppe rumdümpelt. Kein wundern nach der verkorksten letzten Saison. Und auch wenn Thermo respekt davor zeigt, dass Nelson doch so schnell wieder einen gewissen Anschluss erarbeitet hat, ließ er es sich nicht nehmen bei der Pressekonferenz die Konstellation klarzustellen:
"Manchester ist gerade nicht auf demselben Niveau wie wir. Zwar haben sie ihre Gruppe gewonnen, aber das auch nur da die Konkurrenz vor ihnen quasi einen Kniefall gemacht hat. Auch in der Liga können sie nur mithalten, da die anderen Teams eigentlich immer nur mit ihrer B-Mannschaft auflaufen. 36 Gegentore nach 28 Spielen... soll das ein Witz sein? Ne, das Team ist weit entfernt von Topform und das wird sich in dem Duell mit uns nun zeigen. Es kann nur ein Team weiterkommen und das werden wir sein."

Das Glück dürften die „Reds“ wohl bereits in der Gruppenphase aufgebraucht haben, denn nur dank des Unentschiedens zwischen Caledonian Thistle und Flint Town United stehen die „Reds“ überhaupt erst im Viertelfinale. Denn bei einem Blick auf die Reserven hat der Liverpool FC wohl das schwerste Los der noch im Wettbewerb befindlichen englischen Mannschaften gezogen. Während auf die Blackburn Rovers sowie Manchester United und Middlesbrough FC im direkten Duell Gegner auf Augenhöhe warten, treffen die „Reds“ mit dem Aberdeen FC auf den souveränen Sieger der Gruppe 1. Die Schotten verfügen über einen klaren Vorteil, insofern sind die Rollen in diesen beiden Partien klar verteilt. Dennoch wird Trainer Sir Bataan natürlich nicht gleich die Flinte ins Korn werfen, vielmehr wird seine Mannschaft dem Gegner einen harten Fight bieten.